Weihnachten – Das Fest der Liebe, Ruhe und Bamherzigkeit. Davon war auf der Weihnachtsfeier der Pfadfinder- und Ranger/Roverstufe der SDG‘ ler nicht viel zu verspüren.
An einem Sonnabend im Dezember 1995 begingen die Großen des Stammes das christliche Fest in der Aula des Bürgerhauses: „Drei Rosen“. Um 15.00 Uhr ging es los.
Der Saal – ein einsamer Christbaum auf der Bühne verrieht den Anlaß des Treffens – füllte sich schnell mit Pfadis sowie mit Figuren, welche seit Monaten keine Gruppenstunde mehr erfahren hatten, jetzt aber die Chance auf eine „Party“ nicht verpassen wollten. Dementsprechend verlief auch das Kaffeetrinken. Hier stellte sich die große Frage, ob die genannten „Gestalten“ aus dem Tierreich stammen, die Art und Weise der „Nahrungsaufnahme“ lies jedenfalls darauf schließen. Aus lauter Angst vor „Angriffen“ liesen die Verantwortlichen deshalb sicherheitshalber die geplante Andacht fallen und gingen zu dem Spiel: „Mörderjagd“ (New Games) über. Dieses Spiel kam auch ganz gut an, nur der wesentliche Teil – die Detektivarbeit – überforderte unsere „Freunde“.
Der im Anschluß geplante Geländelauf fand leider nicht statt, da null Grad Celsius unseren Veteranen viel zu kalt war. Während eine kleine Gruppe dennoch startete, verbrachte der „üble Rest“ die Zeit lieber mit dem Konsum von Videos und lautstarker Musik.
Große Enttäuschung gab es, daß in der Weihnachtsfeier keine Disco eingebettet war, denn nach Meinung der „Partykenner“ gehört das zu jeder Pfadfinderveranstaltung dazu.
Im Rückblick auf die gelaufene „Katastrophe“ frage ich mich wirklich als was Einzelne den Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder ansehen – als billiges Reisebüro, als Partyunternehmen, als Konsumierungsanstalt ?
Ich denke das ist dieser Verband nicht und kann auch nicht im Sinn der weltweiten Pfadfinderei liegen.
Die Leitung des VCP-SDG hat nun Gottseidank auf die schlechteste Weihnachtsfeier seid Bestehen des Stammes reagiert: Künftig dürfen nur noch aktive Pfadfinder an Veranstaltungen und Lagern teilnehmen und unsere „Gestalten“ sollen bei dem Gedankengang unterstützt werden, ob der VCP wirklich das richtige für sie ist und ein Austritt für sie nicht besser wäre.
Hendrik Knop