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Erster Feuertisch in der Stammesgeschichte: Pfingstlager vom 27. bis 31. Mai in Trusetal

Frühstück auf dem Trusetaler Pfingstlager

Das zweite Pfingstlager des VCP-Thüringen. Organisiert wurde es in diesem Jahr vom Trusetaler Stamm „Fuchs von Wallenburg“ und dessen Koblänzer Partnerstamm „Hermann von Salza“. Vom Stamm Drei Gleichen waren die Sippe „Die Experten“ und die Ranger/Roverrunde „Strategen“ vertreten.

Der erste Abend des Lagers (Donnerstag) wurde nach dem Hintransport am Nachmittag auf den Lagerplatz in der Nähe von Trusetal, unter anderem mit Hilfe eines Trabants, für den Aufbau der Jurte und schließlich für die Zubereitung des Essens über einem Lagerfeuer, verwendet, um schließlich die erste Nacht fast allein auf dem Platz zu verbringen.
Geweckt wurden die Pfadis am Freitag dann durch Kühe vom Nachbarzelt. Die Frühstücksmilch bevorzugten sie dann allerdings doch lieber aus der Tüte. Gestärkt davon, wurde das Zelt dann noch mal umgebaut, der erste Feuertisch in der Geschichte des Stammes angelegt und die Jurte des Stammes Krayenberg aus Merkers-Kieselbach angebaut.
Am Nachmittag wurde Trusetal erobert und am Abend erschien dann der Koblenzer Stamm mit einem Reisebus, den man beim Aufbau mit half (Verpflegungstechnisch übertrieb das auch eine Person etwas).
Gegenseitiges Kennenlernen mit Spielen und Singsang prägten den Abend um sich dann am Sonnabend und Sonntag auf das mitgebrachte Programm der Rheiland-Pfälzer einzulassen, welches in einer Lagerzeitung festgehalten wurde:
Der Pfadilauf: Samstagnachmittag fand ein Pfadilauf zur Erlernung und Vertiefung pfadfinderischer Grundkenntnisse statt. Es gab acht verschiedene Stationen. In acht Gruppen aufgeteilt liefen die Pfadfinderinnen und Pfadfinder diese ab. An der ersten Station wartete Johannes Richard auf die Pfadis, um ihnen grundlegendes Wissen über Orientierung und über den Kompaß zu vermitteln. Darauf folgte Daniel Friedrich, der aus dem Leben von Robert Stephenson-Smith Baden-Powell Lord of Gilwell (genannt BiPi), dem Gründer der Pfadfinderschaft. Weiter erläuterte er die Entstehungsgeschichte des VCP und seiner Vorgängerorganisation, der CP (Christliche Pfadfinderschaft). An der nächsten Station wurden den Pfadis neue Lieder von Peter beigebracht. Neben geistlichem wurde auch bündisches Liedgut wie „Roter Mond“ vermittelt. Dann wurde das Bauen von Olgen (Zelt aus einer Kohtenplane) und Doppelolgen, sogenannte Loks von Götz Giermann erklärt. An der fünften Station berichtete Maik über das Anzünden von Feuer, verschiedenen Feuerarten sowie der unterschiedlichen Brennbarkeit verschiedener Hölzer. Danach wurde den Pfadis von Christoph veranschaulicht, was man bei kleineren Wunden bis hin zu Arm- oder Beinbrüchen als Erste Hilfe zu tun hat. Als vorletzte berichtete Luzie Nitsch über das Messen und Schätzen von Flußbreiten und Baumhöhen. Als goldener Abschluß zeigte Yogi (Ralf Jürgensen) wichtige Knoten und Bünde wie den doppelten Palsteg, ohne den kein Pfadfinder in der Wildnis überleben kann. Alles in allem war dies ein wunderschöner, informativer und wissensbildender Waldläuferlauf.
Der Mitternachtsgottesdienst: Samstagnacht um 23.30 Uhr fand ein Mitternachtsgottesdienst für die Älteren des Lagers statt. Im Wesentlichen ging es im Gottesdienst um die Rettung und Bewahrung der göttlichen Schöpfung. Dies wurde sozusagen verbildlicht durch das “ Durchspielen des Lebensweges eines Baumes; dieser braucht Jahre, Jahrhunderte, um zu dem zu werden, was man einen „richtigen“ Baum nennt. Doch binnen Sekunden wird sein Leben durch rücksichtloses Fällen seitens der Menschen zerstört. Die Schöpfung zu bewahren und bewußt mit ihr zu leben – das war die Botschaft, die StaFü Ralf und die Älterenrunde vermitteln wollten. Zudem wurde das Agapefest gefeiert, wie es Jesu einst mit seinen Jüngern tat. Durch Singen und Besinnung wurde der Gottesdienst zu einem echten „Muß“ für alle Lagerteilnehmer.
Stammesbestätigung von FvW: Endlich war es soweit ! Der Stamm Fuchs von Wallenburg wurde am Sonntag offiziell in den Landesverband Thüringen des VCP aufgenommen. Er wird hiermit als erster bestätigter Stamm in Thüringen in die Analen der Geschichte eingehen. Bei einer festlichen Zeremonie, bei der auch der Landesbeauftragte für die 5 neuen Länder des VCP Rheinland-Pfalz-Saar anwesend war, wurde Michael, der Landesvorsitzende Thüringens, von Ralf als Pfadfinder aufgenommen. Daraufhin nahm auch Michael einige Aufnahmen innerhalb seines Stammes vor. Bärbel Rau hatte ebenfalls die Ehre, ihrerseits einige Jungen und Mädchen als Jungpfadfinder aufzunehmen. Fest steht auf jeden Fall, daß dieser Augenblick allen Pfadfinderinnen und Pfadfindern nicht nur in Thüringen in ewiger Erinnerung bleiben wird.
Umfrage: Um die Meinung der Teilnehmer über das Lager festzustellen, haben wir eine Umfrage mit 20 ausgewählten Personen durchgeführt. Als erstes wollten wir erfahren, wie die Lagereröffnung bei den Teilnehmern ankam. 53.8 % der Befragten hielten sie für gut. 38.5 % dagegen empfanden die Eröffnung als mittelmäßig, und nur eine Minderheit von 7.7 % war enttäuscht. Die zweite Frage beschäftigte sich mit dem Pfadfinderlauf. Ein Viertel der Personen fand diesen sehr gut, und eine überwältigende Mehrheit von 62.5 % hielt ihn für gut. Jeweils 6.25 % empfanden ihn als mittelmäßifg bzw. schlecht. Dann ging es um den Mitternachtsgottesdienst. 72.7 % werden ihn in sehr guter und 18.2 % in guter Erinnerung behalten, und lediglich 9.1 % fanden ihn mittelmäßig. Zum Schluß war das Volleyballturnier gefragt.. Ein knappes Viertel von 21.4 % war vom Spiel und der sportlichen Fairness begeistert, 42.9 % waren angenehm überrascht und wiederum 21.4 % waren gemischter Gefühle. Zu guter Letzt empfanden 14.3 das Turnier als unnötig und schlecht.
Der Montag wurde denn dann zum Abbau und zur Abreise genutzt und ein Teilnehmer aus Apfelstädt konnte etwas mehr über Stromzäune und gewisse Körperteile erfahren …

Hendrik Knop & Teile aus Hermännchen on Tour, Die Suuuper-Sonderausgabe zum Pfingstlager 1993 in Trusetal