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Pfingstlager der christlichen Pfadfinder Thüringens endete mit Burgenspiel

Pfingstlager im Wanderslebener Freudenthal

Das 11. Pfingstlager des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder (VCP) Thüringens, welches vom vom 17. bis 21.05. 2002 im Wanderslebener Freudenthal mit rund 50 Scouts aus ganz Thüringen stattgefunden hat, schloß mit einem Nachtspiel am vergangenen Dienstag um die Burg „Wanderslebener Gleichen“.

Schon die Tage zuvor standen die „Drei Gleichen“ für die Teilnehmer aus Neudietendorf, Apfelstädt, Wandersleben, Gotha, Waltershausen, Sollstedt, Erfurt, Eisenach, Jena, Ingolstadt oder Dresden im Mittelpunkt. So waren in einem Geländespiel, welches um alle Burgen führte, alle Sinne gefragt, um die versteckten Schätze zu bergen, ohne sich von den Beschützern erwischen zu lassen.
Ein Badeausflug zum Wechmarer Stausee oder Singerunden am abendlichen Lagerfeuer gehörten zum Camp des thüringer Landesverbandes, der derzeit rund 200 Mitglieder umfaßt, natürlich genauso dazu, wie der Aufbau der Zeltstadt aus Kohten und Jurten oder ein Postenlauf, in welchem Kentnisse, wie Karte & Kompaß, Feuerarten oder Wegzeichen abverlangt wurden.
Das gute Wetter unterstütze die Pfadfinder genauso, wie die Neudietendorfer Firmen EDEKA neukauf Grobe, Fleischerei Herbst GbR, Getränkehandel H.U.-Krieg, Apotheke H.J. Becker, Gasstation Drei Gleichen; die Gemeinde Apfelstädt, das Freudenthal Wandersleben und die Feuerwehr Neudietendorf.
Für die bevorstehende Fahrt zum 10tägigen bundesweiten VCP-Lager „Jurtown“ in den Sommerferien sind die thüringer Pfadis jetzt gerüstet.

Hendrik Knop

Pfadfinder im Freudenthal: Rund 60 Pfadfinder aus ganz Thüringen schlagen ab heute bis Montag ihre Zelte im Wanderslebener Freudenthal unterhalb der Burg Gleichen auf.

Das Lager des Verbandes Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder steht im Zeichen der Spielidee Arrakis Der Wüstenplanet nach der gleichnamigen Buchreihe von Frank Herbert. Um die Vorherrschaft auf Arrakis zu erlangen, treten die Teilnehmer in die Welt des Imperators Shaddam IV im 11. Jahrtausend ein und kämpfen mit allerlei Geschick, Verstand und Aktivitäten für ihr jeweiliges Herrscherhaus Atreides und Harkonnen. Am Sonntag, dem 19. Mai, sind ab 15 Uhr Besucher herzlich willkommen, um etwas von dem Flair des Pfadfinderlagers mitzubekommen.

Thüringer Allgemeine – Ausgabe Gotha & Thüringische Landeszeitung – Ausgabe Gotha , 17.05.2002

Alte Traditionen in zeitgemäßem Gewand: Thüringer Pfadfinder begannen mit Pfingstlager ihre Fahrtensaison

Pfadfinder? Das sind doch die mit den Uniformen und der guten Tat! Dass diese in einigen Köpfen verhaftete Vorstellung ziemlich antiquiert ist, bewiesen wieder einmal die jungen Leute, die zum diesjährigen Pfingstlager des Landesverbandes des VCP (Verband Christlicher Pfadfinder) Thüringen angereist waren. Sie kamen am Fuß der Wandersleber Gleiche zusammen, um vom 17. bis 21. Mai eine Zeltstadt zu errichten und Gemeinschaft zu erleben. Ein halbes Jahr bereitete der Pfadfinder-Stamm Drei Gleichen aus Neudietendorf dieses 11. Pfingstlager vor. Noch vor vier Wochen war es wegen behördlicher Auflagen nicht klar, ob das Lager überhaupt stattfinden konnte, doch es gelang, sich kurzfristig zu einigen. Mit einem Teilnehmerbeitrag von nur 30 Euro waren diese fünf Tage äußerst preiswert. So etwas geht nur, wenn Jugendliche für Jugendliche organisieren und dabei von einigen Sponsoren aus der Region unterstützt werden. Zwischen elf und 27 Jahren belief sich das Alter der Teilnehmer. Eine ideale Konstellation für die Spielidee nach der Romanvorlage Der Wüstenplanet von Frank Herbert, wobei sich jüngere und ältere Jugendliche gegenseitig unterstützen. Das Gemeinschaftsgefühl, einander helfen und selber das Gruppenleben gestalten, das ist auch der Grund, warum Kinder und Jugendliche zu den Pfadfindern kommen, erzählte Hendrik Knop, einer der Organisatoren. Gute Freizeitangebote in und mit der Natur seien selten, aber bei den jungen Leuten trotz Fernsehen und Videospielen sehr beliebt. Gerade in den kleinen Gruppen, den Sippen, von sechs bis sieben Personen könne man viel unternehmen, ohne nervige Erwachsene, dafür mit einer Menge Eigenverantwortung und Spaß. Eine Sippe war zum Beispiel kürzlich auf dem Rennsteig unterwegs. Da weiß keiner genau, wo am Abend das Zelt stehen wird, ein großes Abenteuer für alle. Spannend war auch das Pfingstlagerprogramm mit Wettkämpfen zwischen den Sippen, Wanderungen und, wegen der Hitze, regelmäßigem Baden an einem See in der Nähe. 200 Mitglieder hat der Thüringer Landesverband des VCP. Gruppen gibt es in vielen Städten. Wer mitmachen will, vielleicht schon dieses Jahr zum Bundeslager nach Hof in Bayern fahren möchte, findet im Internet alle Stämme in seiner Nähe.

Kai Wiethoff, Thüringer Allgemeine – Thüringen und Traditionen, 21.05.2002

Zu viele Steine im Weg: Bleicheröder Pfadfinder finden keinen Raum für ihre Gruppe

Eigeninitiative wird eigentlich gern gesehen, besonders wenn Jugendliche was für Jugendliche organisieren. Erwachsene unterstützen derartiges Tun meist bereitwillig, schätzen sie doch die sinnvolle Freizeitgestaltung ihrer Kinder jenseits von Rumhängen oder sogar Drogen.
Tina Bertuch aus Sollstedt hat andere Erfahrungen, dabei gibt sie sich mit dem Aufbau einer Pfadfindergruppe wirklich Mühe, ein interessantes Freizeitprogramm für junge Leute auf die Beine zu stellen. Zwischen Bleicherode und Sollstedt hatten sie schon ein Gelände mit einer Hütte bekommen. Die Gruppe machte sich ans Werk, räumte die alte Plantage auf und begann das Häuschen zu renovieren. Wie aus heiterem Himmel meldete der Besitzer Eigennutzungsinteressen an. Die mündliche Absprache zwischen den Jugendlichen und dem Pächter war nichtig. So mussten sie das Gelände räumen, berichteten die enttäuschten Jugendlichen. Nun haben die Pfadfinder keine Möglichkeit für regelmäßige Treffen, dabei wären in Bleicherode und Sollstedt Freizeitmöglichkeiten ganz wichtig. Doch wie kommt es eigentlich zu solcher Ignoranz Erwachsener? Tina engagierte sich früher in einem anderen Pfadfinderstamm. Doch im Frühjahr 2001 reichte ihr die Bevormundung der jungen Erwachsenen durch ältere. Es kam zum Bruch. Mit anderen frustrierten Jugendlichen begann Tina, die auch in der Landesleitung des Verbands Christlicher Pfadfinder (VCP) aktiv ist, selbst eine Gruppe aufzubauen. Bei ihr sollten Jugendliche selbst bestimmen und auch mal ohne die Kontrolle Erwachsener Projekte durchführen können. Das ist nicht in jedem Pfadfinderstamm gern gesehen, weiß Tom Buhler, der schon vor Tina ausgetreten war. „Wenn es einen neuen Stamm in Sollstedt gibt, dann komme ich wieder“, hatte er damals gesagt. Tina Bertuch und ihre Mitstreiter sind keineswegs auf Konfrontation aus. Einen Kompromiss sind sie schon eingegangen. Ihre Gruppe hat ihren Sitz offiziell in Bleicherode, damit sie keine Konkurrenz zu den Sollstedtern darstellt. Ein Gelände, auf dem sie einen Bauwagen aufstellen könnten, im Notfall auch ein Raum, das wünscht sich Tina für ihre Gruppe von zehn jungen Leuten zwischen 15 und 20 Jahren. Gern renovieren sie selbst und halten alles in Ordnung, bezahlen können sie leider nichts. Vielleicht findet sich aber jemand, der den tatkräftigen Pfadfindern gegen Arbeitsleistung einen Treffpunkt bietet. Jugendliche ab 14 Jahren können in der Gruppe mitmachen. Eine Kothe (ein Pfadfinderzelt) haben sie vom Landesverband als Startkapital bekommen. Zum Bundeslager nach Hof in Bayern geht es in diesem Sommer. Fahrten, Lager oder gemütliche Treffen mit Gleichaltrigen, all das bieten die Pfadfinder an. Wer mitmachen will oder den jungen Leuten helfen kann, der erreicht die Gruppenleiterin Tina Bertuch jederzeit unter 036338 / 50245.

Kai Wiethoff, Thüringer Allgemeine – Ausgabe Nordhausen, 18.06.2002