Während in Münster der Westfälische Friedenspreis 2018 an die Pfadfinder und die baltischen Staaten überreicht wurde, waren die Nesse-Apfelstädter Pfadfinder*innen bereits unterwegs. Wohin? Natürlich ins Baltikum! Genauer gesagt zum 100jährigen Jubiläumslager der litauischen Scouts vom 13. bis 22 Juli 2018 mit über 2000 Teilnehmer*innen in Rumšiškės unweit von Kaunas.
Als deutsches Kontingent vertraten die neun Vertreter des Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder e.V. Stamm Drei Gleichen und der Verband Deutscher Altpfadfindergilden e.V. Gilde Drei Gleichen, unterstützt von einzelnen Gästen aus BdP, DPSG und CPD, die Bundesrepublik Deutschland, gut zu erkennen am „black tent“ – die kleine schwarze Jurtenburg, welche im Meer der bunten Zelte auffiel. Über Sprach- und Kulturbarrieren hinweg, welche für Pfadfinder*innen keine Hürden darstellen, lebten sich die Thüringer*innen sofort gut ein, was nicht zuletzt an der großartigen Gastfreundschaft der Litauer und der herausragenden Betreuung durch Monika Paulauskaitė lag!
Von Frühs bis Abends war das Lagerleben durch ein reichhaltiges Programm aus pfadfinderischen Aktivitäten, wie Wanderungen und Paddeln, Musik, wie Tanzen und Singen, Kreativität, wie Bastelworkshops, Sport, wie Fußball, oder Spiel, wie der Nachahmung der „Hunger Games“ aus den „Tributen von Panem“ geprägt. Hinzu kamen allabendlich kulturelle Angebote auf der Bühne, welche das Land und die hundertjährige Geschichte des litauischen Pfadfindens präsentierten. Zum internationalen Abend präsentierten sich die deutschen Pfadfinder*innen, indem sie dem Publikum im Subcamp „Roter Wein im Becher“, begleitet auf einem Schifferklavier, sangen.
Um über das Lager hinaus auch das Land näher kennenzulernen, unternahm der Trupp einen Ausflug in die einstige Hauptstadt des Großherzogtums Litauen, nach Kaunas an der Memel. Hier erkundeten die Pfadis nicht nur die Schlossanlage und zahlreichen Kirchen, sondern auch den öffentlichen Personennahverkehr, bestehend aus Klein- und Trolleybussen oder die landestypische Küche mit Pelmenis.
Natürlich nutzten die Nesse-Apfelstädter den Charakter des internationalen Lagers auch, um neben den litauischen Gastgebern, Kontakt zu den anderen Gästen von Australien über Dänemark bis zu den Vereinigten Staaten aufzubauen. Eine russische Gruppe lud die Deutschen 2020 zu ihrem Pfadfindercamp in Ischwewsk ein, was diese, zu Hause wieder angekommen, besprechen will.
Bis dies soweit ist, gilt den litauischen Pfadfinder*innen ein großes Dankeschön für die herzliche Gastfreundschaft und die erlebnisreichen Tagen, welche die Kinder- und Jugendlichen gemeinsam verbringen durften. Dem Landkreis Gotha, der Bundesrepublik Deutschland und dem Unternehmen Brückner Verpachtung aus Geschwenda gilt ein Dank für die finanzielle Förderung und Unterstützung der Aktion.