„Die Erinnerung ist wie das Wasser. Sie ist lebensnotwendig und sie sucht sich ihre eigenen Wege in neue Räume und zu anderen Menschen.“ Diese Worte äußerte einst Noach Flug, Überlebender aus dem Konzentrationslager in Auschwitz. Um genau diese Erinnerung weiterzutragen und an das schreckliche Verbrechen zu erinnern, machten sich 46 Schülerinnen und Schüler mit 4 Begleitern vom 8. bis 12 November 2015 auf den Weg nach Oświęcim. Der 11klässler Moritz Karl Müller schildert seine Erlebnisse.
Gleich nach der Ankunft in der gastfreundlichen Jugendbegegnungsstätte bekamen wir die Möglichkeit, das Stammlager I zu besichtigen. Niemand war vorher in der Lage, sich auch nur ansatzweise vorzustellen, was auf uns zukommt. Besonders ergreifend waren die Ausstellungen mit persönlichen Gegenständen der Gefangenen. Schuhe, Haare, Koffer und gar Prothesen verdeutlichten noch einmal die Grausamkeit der Nationalsozialisten.
Gegen Abend erhielten wir eine Führung durch die letzte von ehemals 29 Synagogen in Oświęcim. Uns allen wurde hier besonders bewusst, wie sich das Verbrechen auf die jüdische Bevölkerung ausgewirkt hat.
Das wohl prägendste Ereignis der Exkursion war die Besichtigung Auschwitz- Birkenaus. Ein Gelände in unvorstellbarer Größe, welches ausschließlich zur Vernichtung von unzähligen Menschen diente. Die Besichtigung der Gaskammern, der Krematorien und der Häftlingsbaracken vergegenwärtigten das Leid aller Opfer des Holocausts. Diese Bilder werden jedem von uns noch einige Zeit im Gedächtnis bleiben.
An dieser Stelle muss gesagt werden, dass die Probleme der damaligen Zeit, nicht zu vergleichen mit denen der heutigen Zeit sind. Wenn das jeder verstanden hat, waren diese drei Tage schon sehr viel Wert.
Am Ende der Reise stand noch ein Besuch der ‚heimlichen Hauptstadt Polens“ an. Am Nationalfeiertag genossen wir für wenige Stunden die polnische Mentalität in Krakau.
Ein großer Dank gilt dem Busunternehmen Wollschläger, dem Pfadfinderzentrum Drei Gleichen Neudietendorf, insbesondere Hendrik Knop und natürlich auch unseren beiden mitgereisten Lehrern Frau Teichmann und Herrn Kramß.
Unsere Aufgabe ist es jetzt, Erlebnisse und Erinnerung an Menschen aller Art weiterzutragen. Jeder der Schülerinnen und Schüler hat etwas anderes mitgenommen, jedoch zählt für alle das Gleiche: Sowas darf und wird es nie wieder geben!