Ein Lichtermeer überflutete am Sonntag, den 23ten Dezember 2007 den Freistaat Thüringen. Kerzen, Teelichter, Laternen, Lampions oder Petroleumlampen im vierstelligen Bereich dürften es gewesen sein, die den ganzen Tag von Hand zu Hand gingen. Ob in Rathäusern, Kirchen, an Bahnhöfen oder auf Plätzen, überall waren sie zu sehen. Ob Bürgermeister, Pfadfinder, Bahner, Feuerwehrmann, Pfarrer oder Obdachloser, alle hatten damit zu tun. Und alle verband etwas gemeinsam. Das ORF-Friedenslicht!
„Ein Funke, kaum zu seh’n, entfacht doch helle Flammen, und die im Dunkeln steh’n, die ruft der Schein zusammen. Wo Gottes große Liebe in einem Menschen brennt, da wird die Welt vom Licht erhellt, da bleibt nichts, was uns trennt.“ heißt es in einem christlichen Lied.
Dieser Funke ist es, der mit Hilfe der Flamme des Friedenslichtes des Österreichischen Rundfunks „Licht ins Dunkel“ bringt. Menschen, die sich sonst nicht einmal kennen, geben eine Flamme von Hand zu Hand weiter, von Mensch zu Mensch, um sich dann gemeinsam daran zu Weihnachten erfreuen zu können. Und das nicht nur im ORF-Landesstudio in Linz, wo das österreichische Friedenslichtkind Elisabeth Nemec die Flamme, welche sie zuvor in der Geburtsgrotte Jesu Christi in Bethlehem entzündet hatte, an Feuerwehren, Pfadfinder und zahlreiche Vertreter aus Politik und Kirche weitergegeben hatte, nicht nur beim Papst, nicht nur in Eisenach, wo das Thüringer Friedenslichtkind Fabian Radtke das Licht weitergab, was er zuvor in Linz von Elisabeth „abgezweigt“ hatte, nicht nur in Moskau oder New York, sondern eben auch in Orten wie Vieselbach, Grimmenthal oder Georgenthal. Ein Verdienst, der den vielen Helfern geschuldet ist, welche es mit dem größtmöglichen Einsatz geschafft haben, ein Licht, das ORF Friedenslicht an über 310 Bahnhöfen flächendeckend in ganz Thüringen weiterzugeben, um damit eben mit vielen Menschen, Friede, Freude und Hoffnung zu teilen. Ein Verdienst von kleinen und großen Feuerwehrmännern und Frauen, allen Bahngesellschaften des Freistaates, welche den über 100 Helfern freie Fahrt ermöglichten, den Hauptinitiatoren des Thüringer Friedenslichtes Thomas Triemner und Uwe-Sören Engel und nicht zuletzt allen Thüringer Pfadfinderinnen und Pfadfindern, welche zusammen mit ihren Schwestern und Brüdern in diesem Jahr ihr einhundert jähriges Bestehen feiern. Die Pfadfinderschaft Fritz Riebold e.V. mit Sitz in Neudietendorf war allein mit 6 Touren an der Aussendung beteiligt.
Ein Verdienst der sich bereits dann gelohnt hat, wenn auch nur ein einziges Augenpaar leuchtet und der Funke der Menschlichkeit übergesprungen ist, egal ob auf dem Ground Zero in New York, in der Dorfkirche in Gamstädt oder auf dem Bahnhof in Mühlhausen.