Die persönliche Freude, welche jedem einzelnen widerfährt, wenn er ein Licht, das Licht aus Bethlehem überreicht bekommt, kann man maximal erahnen, vielleicht an den Augen ablesen oder versuchen in Worte zu fassen. Aber doch ist es gerade diese Erfahrung welche dazu Jahr für Jahr tausende von Menschen kurz vor Weihnachten miteinander verbindet. Ein Licht geht um die Welt und verbindet die Herzen.
Dies ist sicherlich auch der Antrieb, die Motivation für den Initiativkreis ORF Friedenslicht für Thüringen, der die verbindende Flamme nunmehr zum 15. Mal flächendeckend im Freistaat Thüringen verteilt hat. Auf Einladung des Österreichischen Rundfunks mit einer kleinen Gruppe in Gera begonnen, waren am 23. Dezember 2004 hunderte von Personen in Bewegung um den neuen Weihnachtsbrauch zu pflegen. Da waren zum einen die „Urinitiatoren “ Thomas Triemner & Uwe-Sören Engel , die trotz der nun langjährigen Erfahrung mindestens genauso aufgeregt waren, wie am ersten Tag, dann natürlich das diesjährige Friedenslichtkind Stephanie Heß aus Gotha, welches genau aufpasste, dass das Licht, welches sie in Linz vom ORF-Friedenslichtkind, die die Flamme in Bethlehem geholt hat, übernommen hatte, auf dem Weg nicht ausgeht. Als nächstes war die Gothaer Feuerwehr im Einsatz. Diesesmal nicht um Feuer zu löschen, sondern ein kleines Flämmchen zu erhalten. Für rundum gelungene Festveranstaltung im Gothaer Rathaus zeigen sich gleich mehrere Personen verantwortlich. Hier waren der Gothaer Bürgermeister Klaus Exner oder Stadtrat John genauso am Werk, wie die vielen Helfer, die Kaffee kochten oder Brote für die Friedenslichtträger zubereiteten. Gewürdigt wurde die Aussendefeier, welche in jedem Jahr von einer anderen Stadt durchgeführt wird durch die Ehrengäste Landtagspräsidentin Dagmar Schipanski, Alt-Bischof Roland Hofmann und Weihbischof Hans-Reinhard Koch. Für den musikalischen Rahmen sorgten gleichermaßen die Musikschule „Louis Spohr“ und die Chorkinder vom Fröbelkindergarten. Auch der heilige St. Gothardus mit seiner Ehrenwache blickte auf das Geschehen. Im Mittelpunkt des Geschehens standen allerdings die vielen Thüringer Pfadfinder, ohne deren Hilfe die Verteilung des Lichtes nicht mehr vorzustellen ist. Vom Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder waren der Stamm Stamm Falken vom Greifenstein aus Bad Blankenburg, der Stamm Columbus aus Jena, die Aufbaugruppe Pantha Rhei aus Gera und die Aufbaugruppe Drei Gleichen aus Neudietendorf, Apfelstädt, Ingersleben, Wandersleben & Umgebung mit zusammen 7 Zugrouten im Einsatz. Der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder übernahm mit dem Stamm Hainleite aus Sollstedt, Stamm Maria Gloriosa aus Erfurt und Stamm Graue Adler vom Inselsberg 2 Strecken. Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg war mit einer Route dabei, genauso wie die Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Adventjugend mit ihrer Gruppe Grashüpfer aus Nordhausen. In den Zügen der Deutschen Bahn, der Erfurter Industriebahn, der Südthüringenbahn, der Oberweißbacher Bergbahn und der Harzer Schmalspurbahn erreichten die Scouts mit dem Friedenslicht um die 170 Orte vom Thüringer Wald über Altenburg bis zum Brocken, welcher erstmals in eisiger Kälte bestiegen wurde. Auch wenn in Südthüringen in diesem Jahr durch den Schienenersatzverkehr nicht alle Orte, wie gewollt erreicht werden konnten, eine Leistung für die Friedenslichtträger, welche so in Deutschland einmalig ist.
Last but not Least sind es aber die Menschen, welche in den Städten und Gemeinden Thüringens das Friedenslicht empfangen und weiter tragen. Weitertragen in ihre Kirchen, in Heime, zu Behinderten oder einfach nur zu freunden. Jeder hat hier im Laufe der Zeit hiefür seine eigene Tradition entwickelt. Und davon, dass dieses Licht, was nach so vielen Mühen und unter Einsatz aller Beteiligten die Menschen erreicht etwas bewirkt, eventuell auch etwas verändert ist nicht nur Alt-Bischof Roland Hofmann überzeugt.
Eine Flamme von der Geburtsstätte des Abendlandes, dem Ursprung des heutigen Europas, welche um die ganze Welt geht und auch die Thüringer erreicht. Kein Märchen, sondern Realität – und das lässt hoffen!