Gestern abend kam es pünktlich um 17.08 Uhr auf dem Erfurter Hauptbahnhof an – das Friedenslicht aus Bethlehem.
Es wird seit dem Jahr 1986 in den Wochen vor Weihnachten von einem österreichischen Kind in der Geburtsgrotte in Bethlehem entzündet und mit dem Flugzeug nach Österreich gebracht. Von dort wird es auch nach Thüringen geschickt. Entlang der Bahnstrecke Gera-Jena-Erfurt-Eisenach finden sich zahlreiche Menschen ein, das Licht in Empfang zu nehmen. Heute von 10 bis 13 Uhr kann man im Kirchenladen „Lydia“ in der Pergamentergasse das Friedenslicht entgegennehmen.
Die beim ORF-Landesstudio geborene Aktion ist überkonfessionell und soll an die weihnachtliche Botschaft vom Frieden und an den Auftrag, den Frieden unter den Menschen zu verwirklichen, erinnern.
Thüringer Allgemeine – Ausgabe Erfurt, 24.12.1997
Rarität aus Bethlehem: Friedenslicht: Planmäßige Ankunft 17 Uhr auf Bahnsteig 1
Das Licht als Symbol des Friedens. Gestern kam es auch in die Landeshauptstadt. Mit der Bahn per Freifahrkarte über Umwegen direkt aus Bethlehem. Zum zweiten Mal wird das Licht in diesem Jahr thüringenweit verteilt. Ausgangspunkt war Altenburg. Zuvor stand es im österreichischen Linz, wurde traditionsgemäß von einem Altenburger Kind dort abgeholt. In Erfurt leuchtet es heute in vielen Fenstern, denn seit seiner Ankunft fand es zahlreiche Abnehmer, die sich schon auf das symbolische Zeichen freuten. Der Jenaer Pfadfinder Christian Leutert brachte den Erfurtern das Friedenslicht. Und nicht wenige Erfurter versuchten im Anschluß, sich eine leuchtende Erinnerung an den Friedensboten mit nach Hause zu nehmen. Und wer gestern nicht am Bahnhof war, hat heute noch Gelegenheit im Kirchenladen „Lydia“ in der Pergamentergasse. Von 10 bis 13 Uhr brennt dort die Flamme. Transportlaternen sind mitzubringen, nur für den „Notfall“ gibt es Windschutzhüllen.
Thüringer Landeszeitung – Ausgabe Erfurt, 24.12.1997