Zum Inhalt springen

Komm wir gehen Indianer schießen “ – Rüdiger Nehberg in Neudietendorf

Gemeinsam mit dem Survival – Experten Rüdiger Nehberg stürtzten sich mehr als 150 Zuschauer aus Neudietendorf und Umgebung in der Aula des Gymnasiums in ein ungefährliches Abenteuer.

Eingeladen hatte der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder – Stamm Drei Gleichen sowie weitere Jugendliche aus Neudietendorf und Apfelstädt. Mit seinem Diavortrag über die programmierte Ausrottung der Yanomami – Indianer und die Vernichtung des Regenwaldes machte der Überlebenskünstler schon bald deutlich, daß er wohl zu Recht als Deutschlands Abenteurer Nummer 1 und Einzelkämpfer für Menschenrechte und Naturschutz gilt. „Komm, wir gehen Indianer schießen – Indianer töten ist wie Affentöten.“ Mit solchen Zitaten brasilianischer Goldsucher – Mafiosi, teilweise drastischen Bildern der Opfer und Berichten von Mord und Vergewaltigung nahm er dabei kein Blatt vor den Mund. Andererseits verstand er es in professioneller Manier, seine Schilderungen immer mit flotten Sprüchen zu „entschärfen“ und seine Zuhörerinnen und Zuhörer zum Lachen zu bringen. Jedoch ließen spürbares Schaudern und blasse Gesichter vermuten, daß ein gebratener Regenwurm doch nicht für jeden etwas ist. Die Großaufnahme eines sich ins Meer übergebenden Nehberg verursachte ein Aufstöhnen in den Reihen, ebenso die Bananen- suppe der Indios mit eingestreuter Asche der Toten, die sich Nehberg schmekken ließ.
Von klein auf, reise- und abenteuerlustig, widmete sich Nehberg schon bald intensiv dem Surivaltraining. Seine Übungen gipfelten sich schließlich in einem fernsehverfilmten Tausend -Kilometer-Fußmarsch quer durch Deutschland. Waren zunächst Neugier und Abenteuerlust seine Haubtmotive gewesen, verlagerten sich die Schwerpunkte seiner Beweggründe immer mehr zum „Abenteuer mit Sinn“. Seit zehn Jahren setzt Nehberg seine Fähigkeiten mit spektakulären Aktionen für die Yanomami – Indianer und deren Regenwald im Norden Brasiliens ein. Er gehört dem Beirat der Gesellschaft für bedrohte Völker an und wird von den Umweltschutzorganisationen Greenpeace, World Wildlife Found (WWF) und Robin Wood ebenso unterstützt wie durch Misereor, das Rote Kreuz und die Welthungerhilfe. Eine Wüstendurchquerung in Eitrea und eine Tretbootfahrt über den Atlantik gehörten ebenso zu seinen Unternehmungen wie ein Fuß – Bittmarsch zum Papst oder eine Demonstration vor dem weißen Haus in Washington.
Schon fünfmal hat Nehberg inzwischen gefährliche Expeditionen zu den Yanomamis überstanden. Doch der 58 Jahre alte Abenteurer denkt noch nicht daran, sich zur Ruhe zu setzen.

Hendrik Knop